TIERISCH WAS LOS AUF DER LAGA 2020

Das KALISTO wird ein 1,5 Hektar großer Tierpark auf dem Landesgartenschaugelände sein. Hier treffen kleine und große Besucher auf Alpakas, Ponys, Frettchen – und eine Bande putziger Erdmännchen.

Haustiere aus aller Welt und zum Anfassen: Ziegen und Alpakas.

Die Stadtwerke Kamp-Lintfort (SWKL) unterstützen das Projekt und trafen sich mit den Betreibern des KALISTO zum Interview: Dr. Stephanie und Dipl.-Ing. Reiner Winkendick führen den Pflanzenhandel und Zoo-Gartenbau Winkendick in Kamp-Lintfort und sind besonders auf den Pflanzenbedarf für Zoos, Tier- und Wildparks spezialisiert. Dr. Stephanie Winkendick leitete neun Jahre die NaturErlebnisSchule im Tiergehege Kaisergarten.

Dr. Stephanie und Reiner Winkendick freuen sich auf den 17. April 2020, den Eröffnungstag der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort.

SWKL: Frau Dr. Winkendick, was heißt „KALISTO“ und was kann man sich darunter vorstellen?

Winkendick: KALISTO setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von „Kamp-Lintforter Spiel- und Tier Oase“ zusammen. In der Findungsphase fanden wir das Wort einfach schön. Surch die Anfangsbuchstaben KA-LI war unsere Stadt schon vertreten und aus den restlichen Buchstaben wurde dann die Spiel- und Tier Oase.

SWKL: Ist das KALISTO jetzt ein Zoo oder Tierpark?

Winkendick: Alle Einrichtungen, die Tiere halten und dauerhaft geöffnet haben, werden als zoologische Einrichtungen zusammengefasst und müssen vom Veterinäramt genehmigt werden. Unser Schwerpunkt wird das Thema Haustiere sein, also Tiere, die man im direkten Kontakt erleben kann. Egal ob bei Kindergeburtstagen oder pädagogischen Angeboten – die Nähe zwischen Tier und Mensch steht dabei im Vordergrund. Ein Alleinstellungsmerkmal wird jedoch auch ein therapeutisches Angebot für körperliche, seelische und sprachliche Erkrankungen sein. Hier stehen wir mit einigen Praxen in Kamp-Lintfort in regem Austausch.

Putzige Besuchermagnete: eine Erdmännchenbande und Schafe mit Hasenohren.

SWKL: Hatten Sie diese Idee schon länger, oder war die LaGa der Auslöser für solch ein Projekt?

Winkendick: Wir stehen schon seit Jahren mit sehr vielen zoologischen Einrichtungen in Europa in engem Kontakt und kennen viele schöne, aber auch nicht so schöne Institutionen. Irgendwann kam dann die Idee auf, einen eigenen „Tierpark“ zu bauen. Die LaGa kam zur richtigen Zeit, um dieses Wunschprojekt umzusetzen. Und die positive Resonanz ist einfach unglaublich: Jeder mit dem wir gesprochen haben, freut sich auf das Projekt.

SWKL: Welche Tiere finden die Besucher denn konkret vor?

Winkendick: Alles, was man anfassen, streicheln und füttern kann. Deswegen halten wir „Haustiere der Welt“: Alpakas, Ponys, Esel, Schafe, Ziegen, Meerschweine, Frettchen, Kaninchen und Hühner. Insgesamt schauen wir aber auch nach interessanten alten Haustierrassen, wie z. B. den Border-Leicester-Schafen.
Die haben so niedliche Hasenohren und wir waren sofort begeistert. In Anlehnung an das Maskottchen der LaGa wird es noch Erdmännchen geben. Weil die als große Familie zusammenleben, kann man keine fremden, erwachsenen Tiere zusammenwürfeln. Deswegen starten wir mit einem männlichen Trio aus dem Zoo Köln. Danach kommen noch ein oder zwei junge Weibchen dazu und dann hoffen wir, dass die Familie schnell wächst.

SWKL: Wie sind Sie finanziell aufgestellt?

Winkendick: (lacht) Lukrativ ist so etwas nicht. Finanzielle Unterstützung werden wir immer benötigen. Deswegen sind wir auf der Suche nach Sponsoren, die uns mit einem finanziellen Beitrag helfen, viele der Attraktionen zu realisieren. Unsere Esel und Schafe werden uns beispielsweise geschenkt, wofür wir den Spendern sehr dankbar sind. Auch die Stadtwerke werden uns unterstützen, worüber wir uns sehr freuen. Privatpersonen können Patenschaften für einzelne Tiere übernehmen und damit die Futterkosten für ein Jahr decken.

SWKL: Und nach der LaGa bleibt das KALISTO bestehen? Muss dann Eintritt bezahlt werden?

Winkendick: Ja, nach der LaGa wird der Betrieb als gemeinnützige Organisation weitergeführt. Da wir keine finanzielle Unterstützung von Seiten der Stadt möchten, müssen wir selbst Geld verdienen, durch einen Eintrittspreis, Gastronomieangebote und einen Souvenirshop. Außerdem wollen wir Kindergeburtstagsfeste organisieren und Räume für Veranstaltungen vermieten. Insgesamt soll das KALISTO, zusammen mit dem Zechenpark, dem befahrbaren Turm und den anderen Projekten ein neuer Freizeitort für Familien werden.